Donnerstag, 12. November 2009

Forderungen der Studierenden der Universität Duisburg-Essen

Forderung: Keine Studiengebühren in jeglicher Form
• Die Abschaffung der sozialen Selektion durch Studiengebühren ist ein wesentlicher Bestandteil zur Gewährleistung der sozialen Gerechtigkeit in der Bundesrepublik Deutschland.
Das Grundgesetz Artikel 5 Absatz 3 besagt: Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
• Wir fordern ein Bildungssystem, das unseren demokratischen Grundwerten entspricht und daher auch ein gesetzlich verankertes Verbot von Bildungsgebühren!
• Die soziale Geschichte des Ruhrgebiets sollte einen gerechten Zugang zu Bildung bedingen, die Hochschulen müssen an dieser Stelle Vorreiter für kostenlose akademische Ausbildung für alle Bevölkerungsgruppen sein.
• Wir fordern bis zur Abschaffung eine leicht zugängliche und allgemein verständliche Aufschlüsselung der Verwendung von bisher gezahlten Studiengebühren, da hier zurzeit ein Informationsdefizit besteht.
• Wir fordern die gleiche Förderung aller Hochschulen in Deutschland und die Einstellung der Exzellenzinitiative!
• Die finanziellen Mittel der Fakultäten müssen unabhängig von der Drittmitteleinwerbung verteilt werden.

Grundlegende Änderung des Bachelor-/Mastersystems und Möglichkeit zum Abschluss der Diplom- und Magisterstudiengänge ohne zeitliches Limit
• Das Studium kann in seiner verschulten Form nicht mehr als solches bezeichnet werden. Stattdessen ist den Studierenden eine freie Wahl von eigenen Schwerpunkten zu ermöglichen.
• Studierende müssen die Möglichkeit haben, ihre Hochschule ohne Probleme zu wechseln. Der Anspruch des Bologna-Prozesses, die Mobilität zwischen Hochschulen zu ermöglichen, muss tatsächlich umgesetzt werden.
• Studentische Freiräume sollen geschützt und weiter ausgebaut werden (Abschaffung der Regelstudienzeit, Überarbeitung der Modularisierung).
• Die Ausbildung der zukünftigen LehrerInnen muss besser auf die Anforderungen des LehrerInnenberufs ausgerichtet sein und das Staatsexamen beibehalten werden.
• Studiengänge müssen das selbständige Denken fördern.
• Die Festlegung von ECTS- bzw. Leistungspunkten muss nach klaren und einheitlichen Regelungen getroffen werden.
• Die Einführung des Bachelor-/Mastersystems und der Studiengebühren führt bei vielen Studierenden zu einer psychischen und physischen Belastung, die nicht zumutbar ist.
• Geballte Abgabe- und Prüfungstermine müssen vermieden werden.
• Die Masterzulassungsbeschränkungen müssen abgeschafft werden.
• Der Studienplan muss flexibilisiert werden.
• Wir fordern Transparenz und keine Willkür in den Studienordnungen.
• Prüfungsmodalitäten dürfen nicht zur Exmatrikulation führen (Fehlversuchsregel).
Abschaffung der Anwesenheitspflicht
• Die soziale Gerechtigkeit für Studierende mit Kind und arbeitstätige Studierende kann im Rahmen von Anwesenheitspflichten nicht gewährleistet werden. Es muss im Ermessen jeder einzelnen Studentin und jedes einzelnen Studenten liegen, sich den Prüfungsstoff wahlweise durch Selbststudium oder Besuch der Lehrveranstaltungen anzueignen. Eine Anwesenheitspflicht widerspricht dem Prinzip der Selbstorganisation und Eigenverantwortung von Studierenden in jeglicher Form.

Mehr Demokratie an der Hochschule
• Einführung der Gruppenuniversität mit Viertelparität, Veto- und Initiativrechten (Studierende, ProfessorInnen, wissenschaftliche MitarbeiterInnen, weitere MitarbeiterInnen).
• Reale Mitbestimmung durch den Senat (Wahl des Rektorats, Satzungen und Ordnungen, sowie Haushalt der Universität)
• Abschaffung des Hochschulrats.
• Basisdemokratie bei vitalen Interessen der Studierenden .
• Wir fordern, dass das Rektorat dazu verpflichtet sein muss, Studierende über die Politik der Hochschule zu informieren.

Gegen die Ökonomisierung des Studiums/ der Ausbildung
• Studierende und Bildung dürfen nicht als Ware behandelt werden, die an der Universität für die Wirtschaft pro- bzw. reproduziert wird.
• Studiengänge und Studieninhalte müssen für die individuelle Selbstentfaltung ausgerichtet sein, und nicht dem Prinzip der Ökonomie unterliegen.
• Die Universität darf nicht nach unternehmerischen Maßstäben geführt werden.

Amnestie für „Audimax- Besetzer“
• Sämtliche Studierende, die in Vorlesungen oder Seminaren Anwesenheitspflicht haben, müssen für die Tage der Besetzung entschuldigt sein.
• Es darf keine strafrechtlichen Konsequenzen für die BesetzerInnen (ausgenommen Sachbeschädigung) geben

Die Plena des Audimax Duisburg und des Audimax Essen
für die Studierenden der Universität Duisburg-Essen

2 Kommentare:

  1. Basisdemokratie in Echtzeit: Jetzt abstimmen http://www.audimax-umfrage.de.vu/

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  2. Der Letzte Punkt: Es darf keine strafrechtlichen Konsequenzen für die BesetzerInnen (ausgenommen Sachbeschädigung) geben

    wurde im Plenum wie folgt geändert:
    Es darf keine strafrechtlichen Konsequenzen für die BesetzerInnen geben

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